Soziale Kompetenz wird oft als generelle, übergreifende Kompetenz dargestellt, die eine Vielzahl von sozialen Fertigkeiten, Verhaltensweisen und Kompetenzen umfasst.
Man kann diese in drei Kategorien klassifizieren: den Umgang mit sich selbst (wir bezeichnen das heute gerne als Selbstmanagement), den Umgang mit anderen (Interaktion) sowie den Kompetenzen für die Zusammenarbeit (Kooperation). Ein weiterer, häufig genannter vierter Teil fasst die sog. Führungsqualitäten zusammen. Dabei handelt es sich aber eher um eine Mischung aus Selbstmanagement und Kooperation.
Wir alle besitzen Sozialkompetenz. Ein Leben in einem sozialen System wie der Familie, Freundeskreis, Unternehmen oder spezifisch in Projekten wäre sonst gar nicht möglich. Die Kompetenzen für den Umgang mit sich selbst, den Umgang mit anderen sowie die Zusammenarbeit mit anderen sind jedoch bei jedem unterschiedlich stark oder schwach ausgeprägt. Die gute Nachricht ist: Bei einem gesunden Menschen sind alle Fähigkeiten im Grunde angelegt und können somit auch aufgebaut bzw. erweitert werden.
Die schlechte Nachricht ist: Häufig wissen wir nicht, wo unser „blinder Fleck“ ist. Über die Selbstreflexion und Feedback von anderen kann jedoch Einsicht in eigene Verhaltensmuster und Wirkungen entstehen. Und das ist der erste Schritt für Veränderungen, die manchmal schnell gehen können, manchmal aber auch Zeit brauchen. Zu erkennen, dass jedes Verhalten – ob das eigene oder fremde – aus Sicht desjenigen der es tut Sinn macht, kann sehr entlastend sein. Die entscheidenden Fragen sind: „Wozu ist/war dieses Verhalten gut?“ und „Kann ich damit hier und heute das im zwischenmenschlichen Bereich erreichen was ich mir wünsche?“
Fällt die Antwort auf die Frage negativ aus, ist eine Verhaltensänderung sinnvoll und das geht vorrangig über Einsicht und Erfahrungslernen und nicht über kognitive Wissensvermittlung. Für die zwischenmenschliche Dimension gelingender Kooperation sind vor allem Sensibilität und Empathie wichtig, die weit über rein inhaltliches Lernen hinausführen. Es bedarf dazu einer engen Verflechtung von intensivem Erleben, Beobachten und gemeinsamem Reflektieren der persönlichen Stärken und Schwächen im Hinblick auf (Selbst)Kommunikation, Interaktion und Kooperation.
Die soziale Kompetenz als die Fähigkeit einer Person, persönliche Ziele in sozialen Interaktionen zu erreichen – und dabei eine positive Beziehung aufrecht zu halten – ist der Schlüssel zu einem gelingenden Arbeits- und Privatleben.